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Eingespielt von Steffen Fahl
Der lange Ausklang entstammt den ungedämpften Saiten des Instruments. Einzelne Beispiele enthalten zusätzlichen Hall.
Die German Theorbo-Harpsichord-Library gibt ein verschollenes Instrument im Sampler wieder: Dem Lautenwerck sehr ähnlich, verfügt der "Theorbenflügel" über eine andere Registrierung und verwendet Darmsaiten wie Stahlsaiten gleichermaßen.
Das Instrument wurde erst vor wenigen Jahrzehnten wiederentdeckt und liefert lauten- bzw. harfenähnlichen Klang, durch das Metallregister um "glockenhafte" Cembalo-Klangfarben ergänzt.
Theorbenflügel-Instrument - Foto: Andreas E. Beurmann
"Seinerzeit wollte man die Klänge der Laute auf einem Tasteninstrument imitieren. Hierfür waren die geeigneten Mittel der Theorbenflügel, auch Lautenclavizymbel genannt, und dessen kleinere Schwester, das legendäre Lautenklavier. Von den beiden Instrumenten-Arten ist weltweit kein einziges Exemplar mehr vorhanden," so Beurmann.
Mit den Instrumenten ging auch das Wissen um deren Existenz verloren - nach und nach tauchten Aufzeichnungen der früheren Erbauer auf. Für seine Sammlung ließ Beurmann ein Exemplar bei Ludwig Richter aus Ludwigsburg anfertigen.
Der Theorbenflügel bietet mit seinen zwei 16'-Registern und mehreren Anzupfpunkten lautenartige, warme Klangfarben - die etwas prägnanter, harfenartiger klingen als beim Lautenwerck (das über ein 8'-Register verfügt). Dank seinem zusätzlichen 4'-Register mit Metallbesaitung liefert der Theorbenflügel eine kunstvolle Verschmelzung aus Lautenklängen und den typisch süßlichen Cembalo- und Spinettklängen.
Durch das dezente Ausklingen aller Noten, bedingt durch das Fehlen von Dämpfern, vermittelt das Instrument tragfähigen, räumlichen und dennoch durchsichtigen Klang.
Das Sample-Set enthält sechs Register bzw. Kombinationen. Wie auch Cembali und Spinette ist der Theorbenflügel nicht anschlagdynamisch, jedoch ändern sich bei jedem Anschlag Klangnuancen. Um die Klangvielfalt des Instruments auch im Sampler abzubilden, wurde jeder Ton chromatisch achtfach gesampelt, um dem Instrument seine natürliche Geschmeidigkeit und Lebendigkeit zu erhalten. Die Kielgeräusche jeder Taste in vier Variationen vervollständigen das Klangerlebnis.
Die Library repräsentiert das Instrument mit dem einmaligen Klangbild in originalem 412 Hz Valotti-Tuning im eigenen Sampler (Presets in 440 Hz ebenfalls mitgeliefert). Zusätzlich enthält die Library ein Essay von Andreas Beurmann zum Theorbenflügel.
Den Samples liegen spielfertige Presets für für die Software-Sampler HAlion®, Kontakt2® (und höher) sowie EXS24® bei.
Das Set enthält insgesamt knapp 4.000 Einzelaufnahmen.
Aufgenommen in den klanglich einmaligen Räumen des Herrenhauses Hasselburg, haben wir klassische Neumann™ TLM-170® Kondensatormikrofone über Crane Song™ Flamingo® Vorverstärker und Universal Audio™ 2192® Wandler eingesetzt. Das Instrument wurde in 192 kHz/24 Bit aufgenommen und auf die Auflösung ihrer Wahl heruntergesampelt.
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